Friday, December 31, 2010
Thursday, December 30, 2010
Donnerstag
Seit Wochen Kälte und Schnee in solchen Mengen die man kaum erinnern kann. In Hamburg ist es der kälteste Dezember seit Beginn der Wetteraufzeichnungen und Elbe und Alster beginnen schon jetzt zu zu frieren. Hier in stuttgart ist alles etwas milder abgelaufen, doch die Straßen liegen voll mit matschigen Klumpen, Nebel versperrt die Aussicht - man kommt sich vor wie gefangen.
Am ersten Feiertag auf dem Hamburger Flughafen festgesessen und konnte erst am zweiten zurück nach Stuttgart fliegen.
Das Jahr
In einem Lande möcht’ ich wohnen,
Wo der Natur gesetzter Zwang
Hinwandeln läßt durch glüh’nde Zonen
Des Jahres unverrückten Gang;
Wo nach des Winters Regengüssen
Ein langer fester Sommer kommt
Und auch die Menschen fühlen müssen,
Daß nicht ein wirrer Wechsel frommt.
Und wäre das mir nicht beschieden,
So möcht’ ich wohnen an dem Pol,
Wo eines tiefen Winters Frieden
Ich mir ließ auch gefallen wohl;
Da muß des Menschen Geist versenken
Sich können in des Daseins Schacht
Und still sich nach den Sternen lenken
In ewig heller Winternacht.
So möcht’ ich wohnen an dem Pol,
Wo eines tiefen Winters Frieden
Ich mir ließ auch gefallen wohl;
Da muß des Menschen Geist versenken
Sich können in des Daseins Schacht
Und still sich nach den Sternen lenken
In ewig heller Winternacht.
Unselig ist der Mitte Schwanken,
Dem hier wir unterworfen sind,
Dem hier wir unterworfen sind,
Wo Stunden wechseln wie Gedanken
Und die Gedanken wie der Wind;
Wo keine ruhige Entfaltung
Erlaubt des Jahrlaufs wilde Hast
Und in verworrner Welthaushaltung
Mensch und Natur hat nirgends Rast.
Und die Gedanken wie der Wind;
Wo keine ruhige Entfaltung
Erlaubt des Jahrlaufs wilde Hast
Und in verworrner Welthaushaltung
Mensch und Natur hat nirgends Rast.
Friedrich Rückert (1788-1866)
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